Deborah Hay Testaufzeichnungen Februar 2011

Deborah Hay Partitur-Projekt

Testaufzeichnungen Februar 2011

Deborah Hays Partitur-Projekt für Motion Bank beruht auf ihrem bereits vorhandenen Solo No Time To Fly, das sie im März 2010 uraufgeführt hat. Für No Time To Fly existiert eine schriftliche Partitur, die hier zum Download bereitsteht. Deborah Hays Beziehung zur Sprache und zum Schreiben ist ein wichtiger Forschungsaspekt im Rahmen ihres Partitur-Projekts. Die bereits vorhandene Partitur zu No Time To Fly stellt eine kritische Ressource für die Entwicklung ihrer digitalen Online-Partitur für Motion Bank dar.

Partitur zu 'No Time to Fly'. Foto: Motion Bank

Ros Warby, Jeanine Durning und Juliette Mapp hatten als Tänzerinnen bereits mit Deborah Hay gearbeitet. Jede bekam ein Exemplar der Partitur mit dem Auftrag, eine Soloadaption zu kreieren. Nach drei Monaten täglicher Entwicklungs- und Probenarbeit sollten dann alle im April 2011 zu Aufzeichnungen der Adaptionen zusammenkommen. Bei einer weiteren Zusammenkunft im Herbst 2011 sollte Deborah Hay dann ein gemeinsames, auf den Adaptionen beruhendes Stück choreographieren.

Ros Warby und Jeanine Durning im Frankfurt Lab, Oktober 2011. Foto: Jessica Schäfer

Vom 21. bis 24. Februar 2011 trafen sich Deborah Hay und das Partitur-Team im Studio der Forsythe Company in Frankfurt zu einem Test des Aufzeichnungs-Set-ups für die Soloadaptionen. Dabei tanzte Deborah Hay „No Time To Fly“ mehrere Male selbst. Während der Testaufzeichnung konnte das Partitur-Team unterschiedliche Aufzeichnungstechnologien ausprobieren, darunter die Kinect-Kamera von Microsoft.

D. Hay (vorne), A. Weber, M. Streit & S. Kahn. Foto: Jessica Schäfer

Wie faszinierend die Herausforderung ist, auf der Basis der Choreographie von „No Time To Fly“ eine digitale Online-Partitur für Motion Bank zu entwickeln, sagt nicht zuletzt eine Anmerkung in der schriftlichen Partitur. Dort heißt es auf S. 11: „Die Bewegung mag sich verändern, die Choreographie an sich verändert sich nicht.“

Deborah Hay, Testaufzeichnung, Februar 2011. Photo: Jessica Schäfer

Darauf und auf vielerlei anderen – aus Gesprächen mit Deborah Hay, aus ihren Veröffentlichung und ihrem Werk gewonnenen –Einsichten beruhte die Entscheidung des Partitur-Teams, möglichst viele Versionen (Schichten) der Aufführung aufzuzeichnen, um innerhalb einer Vielzahl möglicher Ausdrucksformen desselben Tanzes nach bleibenden Strukturen zu suchen.

Deborah Hay, Schichten. Videobearbeitung: Amin Weber

Videoeindruck: In diesem kurzen Video erläutert Deborah Hay dem Score-Team ihren choreografischen Arbeitsansatz.

Video: Motion Bank

Videoeindruck: Amin Weber und Scott deLahunta sprechen über den Beginn der Arbeit mit Deborah Hays choreographischem Ansatz.

Video: Anna Berger