Deborah Hay Gastvorstellungen

Deborah Hay

As Holy Sites Go @FRANKFURT LAB, 13. bis 15. Oktober 2011

Das Trio ‚As Holy Sites Go‘ wurde von Deborah Hay choreographiert und inszeniert und von den Tänzerinnen/Choreographinnen Jeanine Durning, Juliette Mapp und Ros Warby getanzt. Das Material wurde aus Hays Solo ‚No Time To Fly‘ rekonstruiert, das die drei Tänzerinnen bereits als Soloarbeiten adaptiert und getanzt hatten. (Filmaufzeichnungen im April für Motion Bank)

Jeanine Durning. Foto: Jessica Schäfer

Bei den Vorstellungen im Frankfurt Lab wurde das Trio ‚As Holy Sites Go‘ zusammen mit einer einzelnen, jeden Abend von einer anderen Tänzerin getanzten Adaption von ‚No Time To Fly‘ gezeigt.

Deborah Hay und die Tänzerinnen waren am 25. September angekommen, um das Trio in den darauf folgenden zwei Wochen zu choreographieren. Im Anschluss daran folgten drei Vorstellungen im Auftrag der Forsythe Company für Motion Bank. 

Juliette Mapp. Foto: Amin Weber

Die Choreographie des Trios bestand im Wesentlichen aus Instruktionen wie:

- 1. Person tritt auf, während das Publikum hereinkommt. Geht von der Bühne ab.

- 2. Person wartet länger ab, bis sie auftritt, als ein Großteil des Publikum bereits sitzt. Landet schließlich im Off. (Wie ein Wellenschlag durch den Raum)

- 3. Person wartet noch länger. Tritt auf, als alle drin sind, nach dem Lichtwechsel. Landet am Bühnenrand.

(aus den Notizen von Deborah Hays Assistentin Nina Djekic)

Die Solos an sich blieben mehr oder weniger gleich, hatten sich aber entwickelt, da Ros, Juliette und Janine während des Sommers weiter daran gearbeitet hatten.

Am 13. Oktober führten William Forsythe & Deborah Hay vor der ersten Vorstellung einen von insgesamt drei Motion Bank-Dialogen (mit den jeweiligen Gastchoreographen), in dem es um die Entwicklung und Nutzung von Partituren in Hays Arbeit ging. Näheres zu diesem Thema und anderen siehe Introduction to Concepts auf Deborah Hays Motion Bank-Website Using the Sky.

Ros Warby. Foto: Amin Weber

„Wenn sich die Tänzerinnen entscheiden, vor allem jenes choreografische Material zu verwenden, das für As Holy Sites Go und No Time To Fly wesentlich ist, dann erfordert das katastrophische Akte der Wahrnehmung. Das Wort ‚Katastrophe ist hier auf den Umfang bisheriger Handlungsweisen bezogen, von denen sich die Tänzerinnen lösen müssen, um meine choreografische Regie umzusetzen. Es steht für einen Verlust von ungeheurem Ausmaß.“ (Deborah Hay, Programmbeitrag)

Foto: Amin Weber

Als mögliches Tool hatte Florian Jenett die Trio Generator App entwickelt, die jeweils eine Version eines der drei Solos vom April überlagerte und die Funktion bot, dass jede Tänzerin getrennt von den beiden anderen auf ihrer eigenen Timeline verschoben werden konnte.

Trio Generator App (Videodokumentation)

Dieses Video zeigt die Vorstellung vom 15. Oktober. Die relativ schwache Beleuchtung macht das Video zu Anfang recht dunkel, doch man kann sicher erkennen, wie die drei oben genannten Instruktionen am Anfang umgesetzt werden.

As Holy Sites Go. 15. Oktober 2011